Marktplatz

Ich blickte mich um.
Nachdem ich vergessen hatte irgendetwas wichtiges zu erledigen - was gar nicht so wichtig zu sein gewesen scheint, denn sonst hätte ich es ja wohl kaum vergessen - , hatte ich mir eine Moralpredigt anhören müssen und war mich dann duschen gegangen.
Danach hatte ich aus den tiefsten Ecken meines Schrankes das spitzenbesetze Kleid meiner Mutter hervorgeholt, meine Haare hinten zusammengebunden und es angezogen.
Es passte nicht wie angegossen, sondern es musste hinten noch etwas zusammengezogen und mit einem weißen Band befestigt werden, doch an sonsten gefiel es mir wirklich gut.
Schnell warf ich einen kurzen Blick in den Spiegel.Ich war definitiv nicht das schönste Mädchen auf Erden, aber auch nicht das hässlichste, deshalb ließ ich meine Aufmachung so wie sie war und verließ das Haus.

Und nun befand ich mich auf dem Marktplatz, nachdem ich mich in eine Reihe gestellt und die jährliche Prozedur hinter mich gebracht hatte.Der kurze Stich in meinen Finger tat schon gar nicht mehr weh, doch es war mir schon ziemlich lästig jedes Jahr amselben Finger Blut abgenommen zu bekommen.
Ich stand in der Reihe der Mädchen, so ungefähr in der Mitte und betrachtete die Leute um mich herum.
Gleich würde alles anfangen.
Der Film, den sich jeder Bewohner jedes Distrikts jedes Jahr ansehen musste, lief bereits, doch ich konnte mich kein bisschen auf ihn konzentrieren. Ich kannte die Geschichte ja sowieso.

Alissa's Kleid: spitzenbesetze Kleid

Annabelle trat an den Rand der Bühne, auf die sie gleich gehen würde. Ihr blick schweifte über die Menge und die einzelnen Jugendlichen die wohl bald Tribute sein würden. 2 von ihnen werden die Ehre haben bei den Hungerspielen mit zu machen. Ich strich mein Kleid glatt was braun gold war und richtig glänzte. Es war Schulterfrei und ging bis zum Boden. Unter diesem wunderschönen Kleid hatte ich High Heels an die mich gleich 7cm größer machen. Ich war in meinem Distrikt bekannt. Wie jeder Sieger aber meine Tricks hatte sich jeder gemerkt. Und ich bekam auch öfters ein Lob von irgendwelchen fremden. Naja egal. Ich ließ meine Finger durch meine Haare gleiten die hochgesetckt waren bis auf ein paar gelockte Strähnen. Plötzlich kam der Bürgermeister und schüttelte mir die Hand. Ich lächelte einfach freundlich und ließ sein gespräch über mich ergehen.

Am liebsten hätte ich mich mit diesen schrecklichen Kleid in die nächste Pfütze gesetzt, aber ich konnte mich gerade noch davon abhalten. Meinen Vater habe ich nach einem langen Gespräch doch noch aus dem Haus bekommen. Er wollte eigentlich Zuhause bleiben, aber ich wollte ihn dabei haben. Wer weiß, wenn ich Pech hatte, müsste ich in die Arena. Und ich wollte mich zumindest einmal von ihm verabschieden.
Ich streckte meinen Finger aus und spürte schnell einen kurzen Stich. Es war nichts Besonderes mehr und es gab wirklich schlimmeres als so etwas. Ich reihte mich ein und wartete. Was sollte man nun auch noch tun? Flüchten konnte ich nicht und sonst blieb nichts mehr. Ich starrte zur Bühne und wartete darauf, dass unsere Betreurin kam. Gezwungen lächelte ich und versuchte einen glücklichen Eindruck zu machen.

Name des Charakters: Glücksfee von D2
Eigentliche Charakter: Ally Rojas

Nachdem alle Einwohner von Distrikt 2 sich auf dem Marktplatz versammelt hatten konnte es endlich losgehen. Die ganze Zeit schon stöckelte ich in meinen zu hohen Schuhen über die Bühne. Ein breites, weißes Lächeln umspielte meine hellblauen Lippen. Nachdem der Bürgermeister seine Rede gehalten hatte und der kleine Film aus dem fernen Kapitol abgespielt wurde, ging ich langsam zum Mikrofon, dass in der Mitte der Bühne aufgestellt war. Meine perfekt lackierten Fingernägel – Babyblau mit vereinzelnden Glitzersteinchen – trommelten leicht auf dem Mikro und ich richtete alle Aufmerksamkeit auf mich.
„Meine Damen und Herren, liebe Kinder von Distrikt 2.“ flötete ich. „Dieses Jahr finden die 73. Hungerspiele statt. Und ich wette, dieses Jahr wird ein weiteres spannendes Spiel stattfinden." Strahlend sah ich in die Menge, die allerdings mein strahlen nicht erwiderte. Doch das war mir egal. „Und nun, kommen wir zum wichtigsten Teil. Die Ziehung der Tribute.“ Bei den letzten Worten hob ich meinen Arm schwungvoll und ging hinüber zu der Mädchenkugel. Die große Glaskugel enthielt viele ordentlich zusammen gefaltete Zettel. Ich steckte meine Hand in die Kugel vermischte alles noch einmal und zog sorgfältig den Zelter für den weiblichen Tribut heraus. Dann verlas ich klar und deutlich den Namen: „Helen Crawford“ Ein raunen ging durch die Menge. „Komm rauf Schätzchen.“
Nachdem das tapfere Mädchen auf die Bühne gekommen war, tippelte ich hinüber zu der Jungenkugel. Der gleiche Ablauf, dann kam der Name: „Kaito Steel“ Auch ihn holte ich auf die Bühne. Ich fragte nach Freiwilligen, doch es meldete sich niemand. Dann gaben sich beide die Hände und wurden ins Justizgebäude gescheucht.

Und ich wette, dieses Jahr wird ein weiteres spannendes Spiel stattfinden. Wie konnte man so etwas nur sagen? Aber wahrscheinlich hat sie noch nie weiter darüber nachgedacht. Würde ich es tun, wenn ich im Kaptiol leben würde? Ich schüttelte den Kopf um diesen Gedanken zu vertreiben. Es war dumm. Ich würde nie da leben und das war auch gut so.
Sie stöckelte rüber zu der Kugel, wo die Namen von allen Mädchen drin waren, die zwischen 12 und 18 Jahre alt war. Mein Name war dadrin.
[í]Helen Crawford[/i], ertönte plötzlich. Für eine Sekunde war ich geschokt, aber wie von alleine fand ich meine Fassung wieder. Selbstsicher ging ich zur Bühne. Ich versuchte zu Lächeln, aber das konnt man grade wirklich nicht von mir erwarten. Das war zu viel. Ich war ja schon froh, dass ich mich unter Kontrolle hatte. Die Ziehung des Jungen bekam ich nicht wirklich mit. Ich schüttelte seine Hand und ging ins Justizgebäude.Das war wohl der Anfang vom Ende, aber ich wollte nicht ohne zu kämpfen aus der Arena gehen. Ich konnte kämpfen. Jetzt musste ich nur wieder ein Karriero werden.

tbc: Justizgebäude

Ich hoffte doch nur das es spannend werden würde ich habe keine lust auf Langweile in der Arena. Sie ging zur Klass Kugel wo die ganzen Namen stand und zog irgend ein Mädchen eigentlich wollte ich das nicht wissen ich wollte nur endlich zur Bühne gehen und dann direkt zum Kapitol. Die Frau die Oben stand zog mich dann endlich und ich ging selbstsicher nach vorne mit ein verschlagenes Grinsen ins Gesicht. Lasst die Spiele beginnen. dachte ich mir bevor ich ins Justizgebäude ging.

tbc: Justizgebäude

Leise atmend und die Hand vor den Mund haltend hatte ich beobachtetet wie die zwei Auserwählten im Justizgebäude verschwunden waren. Ich hatte Mitleid mit ihnen. Eher mit dem Mädchen, als mit dem Jungen, denn dieser schien vollends zufrieden mit seiner Ziehung zu sein. Da hatten wir also den ersten typischen Karriero. Seiner Statur entnehmend würde er es sicherlich weit bringen.
Ich schüttelte stumm den Kopf, als ich an die Ziehung zurück dachte. Ich hatte wirklich niemandem soetwas gewünscht, war aber letzten Endes doch froh gewesen, das es nicht junge Kinder erwischt hatte, denn auf ihren Schultern lag die gesamte Zukunft unseres Distrikts. Langsam folgte ich den Massen und fand mich dann vor dem Bahnhof wieder. Hier würde es beginnen. Hier würde es vielleicht auch enden. Ich blickte zu dem Fahrzeug das gerade erschienen war und aus welchem die neuen Tribute ausstiegen. Mit selbstsicheren Schritten gingen sie auf den Zug zu und schließlich in ihn hinein. Mögen die Spiele beginnen und möge das Glück stets mit euch sein!
Traurig lächelnd blickte ich dem Zug nach und lief nach Hause.

Tbc: Distrikt 2, Die Stadt, Haus der Diamond's