Last Hunger Games

Ich war überrascht, wie schnell sich die Situation entschärft hatte. Ich sah, wie sie sich etwas sagten. Danach gaben sie sich die Hände.
Ich atemte auf und nippte noch einmal von meinem Kaffee, er half mir, wieder wach zu werden.

Ich lockerte mich wieder etwas.
"Vielleicht könnte wir, dass jedes Jahr so machen", flüsterte ich leise, während ich an den Bildschirm starrte und sah wie die beiden Mädchen sich angrinsten als würden sie sich schon ewig kennen.

"Es würde mich sehr beruhigen." Ich betrachtete die Mädchen im Bildschirm kurz, dann lächelte ich. Der Kaffee hatte mich wacher gemacht, die Müdigkeit war aus meinen Knochen verschwunden. "Ich gehe mich mal schnell umziehen." Noch immer trug ich meinen weichen Morgenmantel.

Ich nickte.
"Mach das und dann besprechen wir gleich ein paar Dinge für nächstes Jahr", erwiderte ich und nun erstmals,
seit ich wieder im Kapitol war, hatte ich ein echtes Lächeln auf den Lippen.
Ich sah zu den beiden Tributinnen, die beiden leise kichernd auf dem Boden klettern um noch ein paar Stunden Ruhe zu finden.

Ich nickte kurz, ehe ich in meine Räume zurückkehrte und mir Sachen heraussuchte. Nach langem Überlegen entschied ich mich für eine einfache Jeans und ein luftiges Hemd aus einem ziemlich weichen Stoff, den ich nicht einordnen konnte. Ich zog mich um und band mir die mittellangen Haaren zu einem Pferdeschwanz zusammen. Dann begab ich mich zurück zu Yuna.

Ich sah Gwen an.
Die Mädchen schliefen nun friedlich und auch die Spielmacher schienen allen nun etwas Ruhe zu können.
"Was hältst du davon, wenn wir unseren Schützlingen zu Anfang immer diesen Bundnissen zwischen unseren Distrikten anbieten?" , fragte ich sie.

Ich ließ mich wieder neben sie sinken und ließ mir ihre Worte einen Augenblick durch den Kopf gehen. "Das ist eine gute Idee. Solange die Tribute vertrauenswürdig wirken." Ich überkreuzte die Beine.

Ich nickte.
"Wir können uns ja immer schon während der Wagenparade besprechen, ehe die Tribute zurückkehren, okay?", schlug ich direkt vor.
Dabei sah meinen Schützling an, hoffte das sie nicht hinterhältig umgebracht wurde.
Da wurde das verrückte Mädchen aus zwei ein blendet, welches grade einen der Karrieros hinterhältig umbrachte.

Ich zuckte zusammen, als der Kanonenschlag ertönte, die beiden Mädchen ebenso. Mein männlicher Tribut war aufgeschreckt und bemerkte das Mädchen. Mit einem Schrei fuhr er hoch. Ich biss mir auf die Lippe und versuchte, den Blick nicht abzuwenden.

Ich schüttelte den Kopf, als ich das Mädchen sah.
Ihre Augen hatten immernoch genau demselben Schimmer, wie als die große Schlacht am Füllhorn war. So als hätte sie es sich in den Kopf gesetzt unbedingt zu gewinnen.
"Also wenn sie nicht innerhalb der nächste Tage nicht verliert, dann haben unsere Tribute keine Chance", meinte ich immer noch kopfschüttelnd.
Da stürmte das Mädchen auch schon auf den Jungen zu um ihn leise zu stellen.

"Ich glaube, es wird Zeit, mich mit den Sponsoren auseinander zu setzen." Ich wandte meinen Blick nicht eine Minute von dem Bildschirm ab. Die Haltung des Jungen straffte sich, ich biss mir auf die Unterlippe. Das Mädchen zog ihr Messer und stürmte nun schneller auf meinen Schützling zu. Abrupt sprang dieser zur Seite und landete auf beiden Beinen. Er wirkte wie eine Katze. Das Mädchen drehte sich.

Ich sah gespannt zum Bildschirm.
Die Szene wirkte grade zu, dass sie nur inziniert war,
doch es war bittere Relatität, wenn der Junge Pech hatte starb er innerhalb der nächsten 10 Minuten.
Ich sah, wie Gwen sich noch mehr angespannte, schließlich war es ihr Schützling.

Ich zog die Beine an und legte das Kinn darauf. Renn Junge, du musst wegrennen. Doch er rannte nicht weg. Er war ein Kämpfer und genau in diesem Moment war es unklug, stehen zu bleiben. "Du sollst wegrennen, du Idiot." Ich schloss einen Moment die Augen, öffnete sie aber schlagartig. Der Kanonenschlag ertönte.

Doch der Kanonenschlag ertönte nicht etwa, weil das Mädchen aus 2 den Jungen umgebracht hatte,
sondern weil die unsere Mädchen auf einen anderen Tribut gestoßen waren und meine Tributinnen ihm ihr Messer in den Hals gerammt hatte.
Ich sah das Mädchen genau an um evetulle Wunden zu entdecken, doch ich sah nichts.
"Siehst du eine Wunde?", fragte ich besorgt, doch die Mädchen lachten schon wieder.
Inzwischen waren auch die anderen Tributen alle erwacht.

Ich ließ meinen Blick über die Körper der Mädchen schweifen, die Spielmacher hatten extra rangezoomt, doch auch ich konnte nichts an Verletzungen erkennen. "Es sieht so aus, als wäre nichts passiert." Mein männlicher Tribut hatte sich in Sicherheit gebracht, während sich das Mädchen aus Distrikt 2 abwandte und nach weiteren Opfern suchte.

"Gott sei Dank", flüsterte ich erleichter,
da zwei Fallschirme in der Nacht viel gewesen wäre und wer wusste überhaupt, dass ich noch jemanden fand, der ihr so bereitwillig helfen würde.
Der Junge aus 3, hatte sich derweil weitweg von dem Mädchen aus 2 gebracht, also war auch er für den Moment sicher,

"Es ist nichts passiert. Es ist alles gut", versuchte ich mich selbst zu überzeugen und fuhr mir über das Gesicht. Die Kinder - das waren sie allesamt - mussten morden und töten, um nicht selbst zu sterben. Ich hatte es auch gemusst und ich hatte dem Kapitol ewige Rache geschworen.

Ich sah zu dem Mädchen aus meinem Distrikt, nun hatte sie Tränen in den Augen, schien erstmals zu realisieren, was genau da grade passiert war.
Das Töten andere Leute im selben Alter ist das Schlimmste an den Hungerspielen, dachte ich immer, doch in Wirklichkeit wollte man uns Gewinner einfach nur seelisch kaputt machen, kam es mir jetzt in den Sinn.
Ich schüttelte den Kopf, sah auf den Bildschirm zu den Mädchen, hoffte dass die Spielmacher keinen neuen Anschlag auf ausgerechnet unsere Tribute planten.

Ich wusste, wie die Mädchen sich nun fühlten. Töten, um zu überleben, das Spiel der Spielmacher und des Kapitols war widerlich. Ich zog die Knie an den Körper und legte das Kinn darauf, mein Blick noch immer auf die Bildschirme gerichtet, die unsere Tribute zeigten. Das Leben war unfair, besonders für die Kinder, die aus der Lostrommel gezogen wurden. "Nicht einmal als Mentorin bekommt man Ruhe." Sähe man von den Albträumen ab, die mir die Hungerspiele beschert hatten, war es in meinem Leben bevor ich als Mentorin ausgewählt wurde, ruhig gewesen. Ich hatte die Zeit gebraucht.

Auf Gwens Satz nickte ich nur schwach.
Als Menotrin war es zum Verrückt werden, kein Wunder warum sich so mancher Mentor bei den Spielen und auch während seiner Freizeit besoff, denn unser Geist, unsere innere Stärke, sie würde von mal zu mal mehr angefressen, umso mehr Kinder wir selbst in den Tod führten. Es war schlimmer als das Töten selbst, denn man konnte es so gut wie gar nicht verhindern, dass die Jugendlichen starben.

Ich biss mir auf die Unterlippe und starrte auf den Bildschirm. Er verschwamm vor meinen Augen, die Farben der Arena verschmolzen miteinander. Schnell blinzelte ich und seufzte dann auf. An Schlaf war nun nicht mehr zu denken. "Ich gehe mir mal Kaffee holen, möchtest du auch?" Fragend drehte ich den Kopf zur Seite.

Ich schüttelt den Kopf.
Wenn es eines gab, was ich noch weniger leiden konnte als Alkohol,
dann war es Kaffee, mir bekam der Geschmack des Getränkes nicht gut und ich hatte nicht vor meine Tributin im Stich zu lassen, weil wegen irgendeinem Getränk flach lag,
außerdem war ich es gewöhnt manchmal Nächte lang durch zu machen.

Ich zuckte leicht mit den Schultern, als Yuna den Kopf schüttelte und erhob mich. Ich ging an den dem Sessel des Mentors für Distrikt 12 vorbei. Soweit ich wusste, war von seinen Tributen nur noch der Junge übrig. Mit einem Nicken grüßte ich Haymitch, doch er nahm mich mit seinen alkoholverschleierten Augen gar nicht richtig war. Ich seufzte leise und ging zu der riesigen Kaffeemaschine.

Ich blieb in meinem Platz sitzen und ließ meinen Blick die ganze Zeit auf diesen verdammten Bildschirm gerichtet, nur einmal ob ich den Blick kurz, als der Mentor aus zwölf auf den Boden fiel.
Ich ging hin und wollte ihm aufhelfen, als er meine Hand wegschlug.

Mir fiel fast die Tasse aus der Hand, als ein dumpfes Geräusch erklang. Blitzschnell wirbelte ich herum, bereit mich zu wehren, sollte es nötig sein, doch ich erkannte schnell, dass es nur Haymitch gewesen war. Yuna war schon zur Stelle und wollte ihm aufhelfen, doch er wollte nicht. Dieser Mentor war ein sturer Mann, das hatte ich schon oft mitbekommen.

Ich schüttelte den Kopf und zog Haymitch trotzdem mit einiger Mühe hoch.
Dann ging ich wieder an meinen Platz und beobachtete einfach nur meine Tribute.

Mit einer heißen Tasse Kaffee ließ mich wieder neben Yuna sinken und starrte auf den Bildschirm. Gerade passierte gar nichts und ich war den Spielmachern dankbar dafür.