Zug von Distrikt 3

<--- Justizgebäude

Ein letztes Mal sah ich auf meine Mitbürger zurück, ehe ich den Zug betrat.
Sofort war mal von all dem modern Zeugs, wie es nur zum Kapitol gehören konnte, umgeben.
Einiges der Technik kam mir bekannt vor, schließlich hatte ich selbst ein Computer, wo ich immer mal wieder Programme entwickelte.
Ich seufzte schwer und ließ mich in einen diser schniggen Sessel fallen, in der Hoffnung mein Mittribut oder meine Mentorin würden sich sehen lassen

Ich betrat lächelnd den Zug und vergaß leider noch einen Blick zurückzuwerfen. Nicht weil mich die Pracht so mitgerissen hätte, sondern weil ich was neues zu erkunden sah. Ich wollte es Alles sehen, anfassen, (essen), (ausspucken, wenn es nicht essbar war), kennen.
Dann sah ich meinen Mittribut. Sie war vielleicht 16 aus, recht hübsch, gelangweilt, wartend. Das sagte mir ihre Haltung im Sessel. Ich setzte mich ihr gegenüber in einen Anderen, schoß aber sofort wieder in die Vertikale, als der Sessel mich zu verschlucken drohte. Dann testete ich ihn mit meiner Hand. Sie verschwand sofort zwischen den Falten. Ich sah mich um und zog einen Holzstuhl heran, der für jeden Anderen unbequem aussgesehen haben müsste, aber die hatten auch noch nie bei uns gesessen. Ich mochte den Stuhl sofort und beschloss ihn zu meinem Stammplatz zu erklähren. Dann wandte ich meine Aufmerksamkeit dem Mädchen zu und lächelte. "Entschuldigung wegen dem Drama grad eben", sagte ich mit schiefem Grinsen.

Ich hatte mir etwas von dem Süßzeug gegriffen, welches so offentsichtlich rumstand
Wahrscheinlich wollte das Kapitol einen mästen bevor man in die Arena kam, aber das war wahrscheinlich was man tun konnte, ein paar Kilo zu nehmen, denn wer weiß wie viel Essen man in der Arena bekommen würde.
Schließlich kam mein Mittribut in das Abteil und setzte sich in einen ähnlichen Sessel, doch dieser verschluckte ihn grade zu, deswegen entschied er sich für einen Stuhl, ehe er sich an mich wandte.
Ich glaube ohne Drama wären die Hungerspiele nicht die Hungerspiele, erwiderte ich kopfschüttelnd.
Es war keine Kritik ihm gegenüber, sondern dem Kapitol gegenüber, die die Distriktbewohner alle nur ausnutzen, doch das fanden die Distrikte, wo die Karrieos herkamen, leider nicht.

Cf: Marktplatz

Gwendolyn betrat den Zug, einen Blick auf die Menge, die sich hinter ihr versammelt hatte, warf sie nicht. Etwas außer Atem trat sie zu ihren diesjährigen Tributen und musterte sie kurz. Wenige Sekunden später musste sie feststellen, dass es schlimmer hätte kommen können. „Ich hoffe, ihr habt euch richtig von euren Familien und Freunden verabschiedet?“, fragte sie schließlich und hob dabei fragend eine Augenbraue. Damals war es für sie selbst wichtig gewesen, dass ihre Familie in Sicherheit war und dass es ihnen gut gehen würde, selbst, wenn sie in den Hungerspielen gestorben wäre.
Die junge Frau lehnte sich gegen einen Tisch voll Essen und warf einen kurzen angeekelten Blick auf die bunt verzierten Törtchen. Es war noch nicht einmal die Henkersmahlzeit. Und leider schmeckte dieses Essen extrem gut, doch Gwendolyn hatte gelernt, sich diese Freude nicht anmerken zu lassen, wenn sie die süßen und herzhaften Speisen des Kapitols aß.

Ich sah meinen Mittribut an und lächelte, meine Meinung vom Kapitol und den Hungerspielen war zwar nicht positiv, doch ich würde alles rausschlagen, was rauszuschlagen ging.
"Blythe Dearborn", antwortete ich auf seine Frage. "Und du?"
Schließlich kam unsere Mentorin, Gwendolyn Freeman, in das Abteil.
"Natürlich", antwortete ich auf ihre Frage, als wäre es das Natürlichste der Welt, sich für immer von seiner Familie zu verabschieden.

Ich sah meine diesjährigen Tribute an, dann lächelte ich. Es hatte schon mal Jahre gegeben, da waren schlechtere dabei gewesen, sodass ich nun doch recht beruhigt ausatmen konnte. "Okay." Ich blickte erneut zu den zahlreichen Speisen, war einen Moment versucht, nach einem Törtchen zu greifen, überlegte es mir im letzten Moment doch wieder anders. "Ich bin wohl dieses Jahr eure Mentorin. Gwendolyn Freeman. Gewinnerin der 69. Hungerspiele." Ich war eigentlich nicht stolz darauf, gewonnen zu haben, denn das bedeutete, dass ich Menschen getötet hatte. Es war egal, ob ich mir damit das Überleben gesichert hatte. Die Zeit in der Arena war nicht spurlos an mir vorbeigegangen, es gab Abende, da wachte ich schreiend aus meinen Träumen auf. Doch mit der Zeit wurde es besser. Man sagte ja, dass die Zeit die Wunden nicht heilte, doch man gewöhnte sich an den Schmerz.

Mein Mittribut lächelte mich an. Sie sagte ihren Namen und fragte mich nach meinem. "Elios Meverall", sagte ich mit einer spöttischen Verbeugung, "aber nenn mich bitte Eli" Unsere Mentorin - Gwendolyn - hatte die 69. Hungerspiele gewonnen. Das war drei Jahre her. Ich lächelte immer noch und schnappte mir Irgendwas zu essen. Ich wollte nicht viel, also war es das kleinste, was ich finden konnte. Es war rund und hell, mit dunklen Sprenkeln und schmeckte zu süß. Die Sprenkel waren aber leicht bitter. Sehr interessant. Ich sah erst wieder auf, als ich fertig begutachtet und gegessen hatte.

Ich beobachtete, wie der Junge sich einen Happen nahm. Ein Lächeln erschien auf meinen Lippen, ehe ich es verhindern konnte. "Entspannt euch ein wenig. Esst so viel ihr wollt. Eure Abteile sind dort hinten." Ich hob meine Hand und deutete in die Richtung, wo sich die Schlafräume meiner Tribute befanden. "Bei sonstigen Fragen könnt ihr euch natürlich an mich wenden, schließlich bin ich eure Mentorin und muss euch auf die Hungerspiele vorbereiten, nicht wahr?" Ich fragte mich, wie Yunas Tribute waren. Vielleicht sollte ich mir mal nachher die Bände der Ernten anschauen. 
Ich warf dem Jungen einen schnellen Blick zu, dann nahm ich mir ein Törtchen, biss hinein und beobachtete, wie die Zugtüren zu gingen. Noch immer hörte man den Lärm der Menge draußen vor dem Zug.

Ich nickte Eli zu, um ihm zu zeigen, dass ich es verstanden hatte.
"Natürlich, aber sie müssen nicht mit uns reden als wären wir die kleinen 12-jährigen. Ich weiß zwar nicht, wie alt Eli ist, aber ich denke auch er besitzt genug Verstand, um normale Worte zu verstehen", erwiderte ich extrem genervt.
Genervt griff ich nach einen der süßen Törtchen und biss hinein.
"Wie sind sie lebend aus der Arena gekommen?", frate ich, nicht aus Neugier, sondern einfach weil man vielleicht eine ähnliche Technik anwenden konnte.

"Natürlich, aber sie müssen nicht mit uns reden als wären wir die kleinen 12-jährigen. Ich weiß zwar nicht, wie alt Eli ist, aber ich denke auch er besitzt genug Verstand, um normale Worte zu verstehen", erwiderte Blythe extrem genervt, darauf, dass Gwendolyn uns erklärte, wir könnten sie alles fragen. Wieso denn? War doch nett gemeint. Trotzdem antwortete ich gut gelaunt.
"Du, das weiß ich auch nicht. Aach, und können wir nachdem du uns das erzählt hast, die Wiederholungen der anderen Ernten anschaun?"
Ich lächelte und nam mir erstmal nichts mehr zu essen, aus Angst mich übergeben zu müssen.

Eine Welle Überraschung traf die Mentorin, als ihr weiblicher Tribut ihre Stimme erhob. Es war nicht ihre Absicht gewesen, wie eine überbesorgte Mutter zu reden. Nach einer kurzen Pause entschied sie sich den Kommentar des Mädchen zu ignorieren und einfach weiterzumachen. "Wenn ihr wollt." Sie war nicht besonders erpicht darauf zu sehen, wie kleine Mädchen und Jungen in den Kampf geschickt werden. Gwen wandte ihren Blick dem Mädchen zu und lächelte. "Ich habe so getan, als sei ich keine Bedrohung und habe die anderen Tribute aus dem Hinterhalt getötet." Sie war nicht sonderlich stolz darauf, dass sie gewonnen hatte.

Ich sah unsere Mentorin an.
Wie alt waren Sie, als Sie in die Spiele kamen?, fragte ich, denn die Tatikten, die man anwandte, ließen sich meistens auch auf das Alter zurückführen.
Auf Eli Frage zog ich nur die Schultern hoch, mir war es egal ob ich die Wiederholung sah oder nicht, aber wahrscheinlich konnte ich so, schon mal ein paar Leute einschätzen.

Hinterhalt? Nicht schlecht.
Ich hatte das Gefühl Gwenn schon mal mit etwa 15 in den Areena aufzeichnungen gesehen zu haben.
Mein Mittribut schien etwas kalt und verschlossen zu sein. Naja und?
Ich lächelte vor mich hin und wartete darauf, dass etwas geschah.